Der AEE hat, nach langer Vorarbeit, auf seiner jüngsten Jahrestagung eine Erklärung zum Friedensauftrag der Kirche beschlossen. Titel:
Unsere Kirchenleitung wird darin aufgefordert, sich für die Zukunft der Kirche im Dienst am Frieden klar zu positionieren.Weshalb diese Erklärung? In einem Brief an die Mitglieder unserer bayerischen Kirchenleitung, das sind: alle Synodale, alle Mitglieder im Landeskirchenrat und damit an den Landesbischof selbst, erläutert AEE-Sprecher Hans-Willi Büttner die Erklärung. Man nehme "das Dilemma wahr, in dem sich friedliebende Christinnen und Christen gegen eigene Hoffnung und Gebet dazu genötigt sehen, aus Gründen der Nothilfe und der Menschlichkeit Kriegseinsätze zu billigen, weil es angeblich letztlich keine Alternative gibt." Werden wir uns, fragt Büttner, in 30 Jahren noch immer mit diesem Dilemma arrangieren?
Der AEE sei überzeugt, dass sich nachhaltiger Weltfriede gestalten lässt "und dass wir als Christinnen und Christen gerade aus unserer Glaubensbindung dazu die Richtung weisen und leben können." Büttner benennt auch die mögliche Kritik an dem Papier. In der AEE-internen Diskussion bei Entstehung des Positionspapiers wurde mehrfach eingewendet, es sei zu zahm, zu allgemein gehalten und es fehle ihm ein gehöriges Maß an Provokation. Büttner: "Wir meinen, unsere Kirche wird ohnehin einen schmerzlichen Prozess vor sich haben, wenn sie sich auf dem hier angestoßenen Weg reformiert und beharrlich darauf bleibt."
Zur Frühjahrssynode 2017 will der AEE den Antrag stellen, die Frage nach dem Friedensauftrag der Kirche in einer Themensynode noch in dieser Wahlperiode zu verhandeln. Den Text finden Sie in der Rubrik "Wofür wir stehen".