Der AEE zur Synodalwahl

Zur Synodalwahl im Dezember 2019 hat der „Arbeitskreis Evangelische Erneuerung“ (AEE), die progressive Richtungsgruppe im bayerischen Protestantismus, seine kirchenpolitischen Forderungen vorgebracht: Kirche müsse deutlicher in der Friedensfrage werden. „Wir hoffen, dass die nächste Synode das Sowohl-Als-Auch verlässt und sich eindeutig auf Methoden gewaltfreier Konfliktbearbeitung festlegt,“ heißt es in einem Offenen Brief des Leitenden Teams des AEE. Damit nimmt das Papier offensichtlich Bezug auf die Frühjahrstagung 2019 des derzeitigen Kirchenparlaments, auf der das gesetzte Thema Frieden nach Ansicht des AEE nicht ausreichend behandelt wurde. Der Sprecher des AEE, Hans-Willi Büttner, hatte seinerzeit in einem persönlichen Brief an die Synodalen, an den Landesbischof und an den Landeskirchenrat seine Enttäuschung zum Ausdruck gebracht.

In seinem Brief wendet sich der AEE direkt an die Kandidatinnen und Kandidaten für die nächste Synodalperiode 2020 bis 2026 und will damit auch die Wählerschaft des künftigen bayerischen Kirchenparlaments ansprechen. Gewählt wird am 8. Dezember. Die Wahl erfolgt nicht unmittelbar durch die Kirchenmitglieder selbst, sondern mittelbar durch die stimmberechtigten Mitglieder der Kirchenvorstände der bayerischen evangelischen Kirchengemeinden.

Ausdrücklich stellt das AEE-Papier zur Synodalwahl den Friedensauftrag der Kirche in den größeren Zusammenhang des „Konziliaren Prozesses“, in dem „Frieden, Gerechtigkeit und Bewahrung der Schöpfung“ aufeinander bezogen sind.

Auch greift das Papier die soziale Ungleichheit auf: „Wir hoffen auf Synodale, die dafür eintreten, dass von den Schwachen und Unterdrückten her gedacht und gehandelt wird. Wir hoffen, dass unsere Synode dies auch gegenüber Politik und Wirtschaft deutlich anmahnt.“ 

Weiter unterstützt der AEE „die jungen Leute der Friday-for-Future-Bewegung“; ferner beschäftigt sich das Papier mit „ausländerfeindlicher, unsozialer und nationalistischer Politik“ und bezeichnet die AfD und andere rechtsextreme Gruppierungen als „im Kern unchristlich“.

Der 1968 entstandene AEE zählt bayernweit rund 250 Mitglieder und gilt als die progressive Richtungsgruppe im Raum der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Historisch  fühlt sich der AEE  besonders dem synodalen Arbeitskreis Offene Kirche verbunden, mit dem man „im engen Austausch“ stehe. Der AEE habe aber auch im „Dritten Arbeitskreis“ und in „Gemeinde unterwegs“ gute Gesprächspartner und Unterstützer für seine Anliegen, heißt es in dem Offenen Brief, der einem jeden Kandidat und einer jeden Kandidatin direkt zugestellt werden soll. (Lesen Sie

den Offenen Brief)

 

i.A. Lutz Taubert (für Öffentlichkeitsarbeit des AEE)