Missbrauchsskandale

Missbrauch gibt es überall, aber nicht alle Katzen sind grau!
Der Umgang mit den Missbrauchsfällen durch hochrangige katholische Kirchenmänner ist in aller Munde. Über „die Kirche“ ergießt sich Kritik, Spott und Austrittsdrohung. Die katholischen Christen in Deutschland als Ganze haben das nicht verdient. Viele wünschen sich seit Langem, dass sich etwas ändert. Der Ausschluss von Frauen von Weiheämtern, der Zwang zur Ehelosigkeit der Priester, starre Dogmen über Unfehlbarkeit, Abendmahl, Empfängnisverhütung oder Homosexualität stören auch viele Katholiken. Menschen, die bei der katholischen Kirche beschäftigt sind, riskieren die Kündigung, wenn sie sich scheiden lassen und wieder heiraten. Und das alles steht nicht in der Bibel, es ist nur „Tradition“.
Aber viel zu oft wird pauschal von „den Kirchen“ geredet, und nicht wenige Evangelische wegen der Mediennachrichten auch aus der evangelischen Kirche aus.
Nicht, dass die nicht auch von sexuellem Missbrauch durch Autoritätspersonen betroffen wäre. Da ist auch noch Luft nach oben. Betroffen sind allerdings auch Sportvereine, Internate oder Schulen. Das muss aufhören, egal wo. Anstelle von Verharmlosung muss Ahndung durch Gerichte treten, anstelle von nachträglicher „Aufarbeitung“ Prävention. Die Evangelische Jugend Bayern hat ein beispielhafte Präventionskonzept und eine eigene Referentin dafür.
Auch sonst ist manches – Gott sei Dank – in der evangelischen Kirche anders. Entscheidungen werden von gewählten Kirchenvorständen und Synoden getroffen, in denen die Theologinnen und Theologen eine Minderheit sind. Frauen sind Pfarrerinnen und Bischöfinnen, selbstverständlich. Christen anderer Konfessionen sind zum Abendmahl eingeladen. Menschen werden akzeptiert unabhängig von ihrer sexuellen Orientierung.
Von „den Kirchen“ zu reden, heißt alles in einen Topf schmeißen. Bitte etwas genauer hinschauen!