Gerechter Frieden ist schwer

Bildrechte beim Autor
Frieden ist das alte Thema, das neu dran ist. Wir, das Leitende Team im AEE, waren im Frauenwerk Stein bei Nürnberg in Klausur und fragten uns, was uns, unserer Kirche, unserer Gesellschaft wohl am meisten unter den Nägeln brennt. Und gelangten zur Überzeugung, dass das Friedensthema wohl dasjenige ist, das viele andere aktuelle Themen - von der Flüchtlingskrise bis hin zur Wahrung der EU als Wertegemeinschaft - überwölbt. Deshalb soll unser nächstes Jahresthema, im Herbst 2016, der Friede sein (Unser Treppenfoto in Stein von vorne nach hinten gegen Uhrz. sinn: Thomas Zeitler, Heike Komma, Klaus Rettig, Lutz Taubert, Hans-Willi Büttner und Anne-Kathrin Kapp-Kleineidam. Alle Mitglieder im Leitenden Team).

Am 11. /12. März traf sich das Leitende Team des AEE zum Klausurtag. Hauptthema war Frieden / Pazifismus heute, besonders im Blick auf die Jahrestagung am 5. 11. 16 im Haus Eckstein in Nürnberg. Wir diskutierten den Entwurf eines neuen Positionspapiers, das die AEE-Schrift von 1997 "Auf dem Weg zu einem gerechten Frieden" aktualisiert.

Als Kooperationspartnerinnen der geplanten Tagung im November stießen Susanne Gutmann vom Nürnberger Evang. Forum für den Frieden (NEFF) und Elke Münster von der Evangelischen Akademikerschaft (EA) zu unserer Klausur. Wir einigten uns darauf, zu unserer Jahrestagung die aktuellen Ansätze der Friedensdiskussion in den Mittelpunkt stellen zu wollen, möglichst mit Referent/inn/en, die praktische Erfahrung in der Friedensarbeit haben. Auch wurde uns im Gespräch deutlich, dass die herkömmlichen Argumente und Sichtweisen der Friedensethik, wie wir sie aus den früheren Papieren im kirchlichen Raum kennen, heute womöglich anders formuliert werden müssen: Terrorattacken, „assymetrische Kriegsführung“, Regionalkonflikte und ein militanter Islamismus stellen die Friedensethiker vor neue Dilemma-Fragen. Seit dem Genozid in Ruanda ist die Idee der Schutzverantwortung eine neue Kategorie im Völkerrecht, die gegen die Idee des grundsätzlich gewollten Waffenverzichts steht.

Eine wichtige Personalie aus dem Leitenden Team: Hans-Willi Büttner übernahm das Sprecheramt von Thomas Zeitler, der gezwungen ist, derzeit andere Schwerpunkte zu setzen. Das Sprecher-Duo besteht nun also aus Hans-Willi und Anne-Kathrin Kleineidam.